---------

Ich saß in der Bar und hatte ein Bier vor mir stehen.
Es war eh alles unnötig, dachte ich mir. Ich komm hier niemals weg.
Ich trank wieder einen Schluck und sah mich um. Ein Freitag Abend. Es war voll hier drinnnen.

Ohne wirklich darauf zu achten, was ich gerade spielte, welche Tasten ich hinunterdrückte und welche Melodien durch den Raum schwebten, saß ich dort, vor dem Klavier.
Aus dem Augenwinkel achtete ich immer wieder auf meinen Rucksack und meinen Gitarrenkoffer, der unter den Tresen verstaut worden war.
An die Bar trat erneut ein Mann und ich verdrehte die Augen, als Josh schon wieder nicht bereit stand. Mit einem schnellen Ende ließ ich die Hintergrundmelodie dieses Trauerladens enden und ging an die Tresen. Ungespühlte Gläser standen noch in der Ecke.
Wie ich diesen Laden hasste.
"Was darfs sein?" fragte ich warscheinlich etwas zu unhöflich, aber das war mir schon lange egal. Wärhenddessen nahm ich mir eines der Gläser und säuberte es.

Irgendetwas änderte sich. Ich schaute hoch und wusste nicht sofort was sie geändert hatte. Doch da sah ich wie ein Mädchen vom Klavier aufstand und zur Bar rüber ging. Ja die Musik hatte aufgehört zu spielen.
Ich trank wieder ein Schluck vom Bier und sah mich wieder um. Sie bediente einen Mann und sonst waren irgendwelche Teenies hier drinnen denen es Spaß machte zu saufen.

Ich nickte nebenher und beachtete den Seitenhieb mit dem sauberen Glas einfach nicht.
Nebenher öffnete ich eine Flasche und goss ihm das Bier in das Glas. Dann ließ ich es mit etwas Schwung über die Tresen gleiten. Sollte er es doch selbst auffangen.
"Hier bitte... sonst noch was?"

Ich blickte auf das Glas das vor mir stand und drehte es im Kreis mit einen Händen.
Ich wusste gar nicht was ich hier suchte, ich könnt genauso wieder ins Haus im Wald gehen und dort sein.

"Na dann... schrei, wenn noch was ist." sagte ich neben her und hockte mich unter die Tresen zu meinem Rucksack. Aus dem hinteresten Fach, zwischen einer faltigen Jeans und dem kleinen Heft mit verschiedenen gefältschten Urkunden, die ich in Bulgarien brauchte, zog ich eine kleine Karte heraus. Ich ließ meine Hand über die Karte wandern.
Dort, wo der ungeheure Wald sein musste, leuchteten einige kleine Punkte auf. Am Ende der Karte bemerkte ich einen kleinen Haufen, in einem Teil des Waldes weiter vorne eine allgemeine Spannung von verschiedenen Energien.
Eine Mystic WG? Ein Grinsen huschte kurz über mein Gesicht.
Dobritsch war verrückt... aber ich würde nicht mehr lange bleiben. Zwei Monate hielten mich schon hier. Bald reichte es mir.

Ich lehnte mich zurück und sah mich kurz wieder um. Ich sah, wie ein Mann zu mir sah, der der an der Bar war.
Doch dies interessierte mich nicht weiter und ich blickte wieder aufs Bier. Nahm wieder einen Schluck.

Ich blickte auf, als ich man Worte hörte, die lauter waren als die Musik, die nun im Hintergrund spielte. Ich verstand nicht was der Mann sagte und es interessierte mich auch nicht weiter.
Ich schloss die Augen und schüttelte den Kopf. War alles unnötig.

Ich kam mit Gabriel hier an und setzte mich auf einen freien Hocker. "Was nimmst du denn?" fragte ich ihn neugierig und sah selbst in die Karte. Ich überlegte, was ich nehmen wollte.

Ich setzte mich neben sie und der Barkeeper kam sofort. "Einen Scotch." meinte ich zu ihm und antwortete somit auch ihre Frage. "Was will die Lady?" fragte ich und wandte mich an sie und lächelte.